Hallo Monat! – 3 Gründe, den neuen Monat bewusst zu begrüßen

Schwellensituationen

Silvester liegt gerade erst hinter uns. Wie jedes Jahr war es ein großes Hallo – durch die Verwirrung der letzten Jahre; Pandemie, Knallerverbot, Einsamkeit, kam diesmal das Gefühl auf, als ob viel mehr los war als “früher”… Laut Nachrichten hatte wohl auch die Gewaltbereitschaft in den Städten teilweise stark zugenommen. Wir hier auf dem Land leben da momentan zum Glück noch entfernt davon…

Und doch, warum gibt es jedes Mal so ein Hallo? Um die Chance zu nutzen, mal auf den Putz zu hauen? Feuerwerke zu entzünden? Wohl nur teilweise.

An Silvester finden wir eine Schwellensituation vor, einen Übergang: wir gehen vom alten Jahr ins Neue. Und obgleich nur symbolisch, ist dieses ein wichtiger Moment in unserem Leben. Denn wir Menschen finden uns mithilfe von Zeitabschnitten zurecht und diese strukturieren unseren Lebensablauf. Stell dir vor, es gäbe keine Zeit, wie schwer wäre es für uns, sich zu orientieren in “Zeit und Raum”…! Übergänge in der Zeit wie dieser von einem Jahr ins andere geben uns Richtlinie, Halt, Orientierung und auch Sicherheit in unserem Lebenslauf.

Übergänge in der Zeit

Wir leben mit der Einteilung der Jahre, der Monate, der Woche, Tage, Stunde, Minuten und Sekunden. All diese geben uns die Möglichkeit, unser Leben zu planen, einzuteilen und zu strukturieren.

Aber wir müssen uns dessen auch bewusst sein. Sonst leben wir einfach vor uns hin. Dann treten wir zwar von einem Zeitabschnitt in den anderen, merken aber kaum einen Unterschied und die Zeit plätschert dahin. Und am Ende wundern wir uns, dass alles so schnell vergangen ist. Dass Weihnachten schon wieder vorbei ist oder das neue Schuljahr schon wieder beginnt, obwohl das alte doch gerade erst begonnen hatte.

Diese Übergänge in der Zeit helfen uns also, bewusster unser Leben zu sehen. Wenn wir sie denn begehen.

Den Monat begrüßen

Deshalb ist es ein schönes und hilfreiches Ritual, den neuen Monat zu begrüßen. Vor dem Begrüßen kommt natürlich das Verabschieden des Alten an die Reihe. Dazu wird es einen anderen Blogartikel geben.

Denn erst, wenn wir abgeschlossen haben, können wir uns ungezwungen dem Neuen zuwenden und haben den Kopf frei dafür. Das gilt übrigens für sehr viele Dinge in unserem Leben.

Wie aber begrüßt man denn einen neuen Monat? Hallo Monat?

Den Monat bewusst wahrnehmen

Jeder Mensch verbindet mit den einzelnen Jahreszeiten und Monaten bestimmte Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Bilder, Farben usw. Das kann man nicht beeinflussen, das Unterbewusstsein hat dieses abgespeichert. Wenn du z.B. an den Januar denkst, kommen bestimmte Eindrücke in dir hoch. Jeder hat also seine ganz individuellen Assoziationen. Und das ist auch gut so. Denn so hast du genau diese Richtlinie, an der du dich orientieren kannst. Dein Schritt von einem Zeitabschnitt in den anderen ist klar definiert und dein Unterbewusstsein stellt sich automatisch auf das Kommende ein. Aus Erfahrungen und Erinnerungen zusammengesetzt, sortiert es den entsprechenden Monat ein und du weißt im Raum- Zeitgefüge, wo du bist und wo es hingeht. Zumindest zeitlich gesehen.

Deine Erinnerungen

Das Einstimmen auf den Monat stellt deine Wahrnehmungen also plötzlich auf Slowmotion um. Aus dem Plätschern der Zeit, das uns einlullt und die Tage vorbeifließen lässt, erscheinen nun “Spotlights” – Scheinwerfermomente. Eine Kleinigkeit, der eine Moment, die eine Empfindung werden scharfgestellt und nach vorn ins Bewusstsein gerückt. Dieses sind Eindrücke, die das Unterbewusstsein hochbefördert und die es mit dem entsprechenden Monat verknüpft hat. Meist sind das Dinge, die uns schon sehr lang, z.B. aus der Kindheit begleiten. Wahrnehmungen können aber auch überschrieben oder umgeschrieben werden, so dass sich auch immer wieder neuere Elemente mit hineinmischen.

Im Umkehrschluss bedeutet das für uns: wir können aktiv Einfluss nehmen, auf das, was abgespeichert werden soll. Wenn wir uns dessen bewusst werden und unseren Alltag entsprechend sehen und angehen, können wir bewusst entscheiden, welche Momente wir verankern wollen. Natürlich läuft das Unterbewusstsein immer mit. Aber wenn ich mich entscheide, Momente bewusst zu erleben und mich für eine Art des Abspeicherns entschließe, ist die Möglichkeit größer, dass diese Erinnerung auch tatsächlich verankert wird. Es ist eben nicht nur das Dahinplätschern, sondern ich stelle scharf und präge mir die Steine im Fluss der Zeit tiefer ein.

Erinnern mit allen Sinnen

Zurück zu den Empfindungen: um den Monat für dich greifbarer und nahbarer zu machen, um bewusst einzutauschen in diese 30, 31 Tage, halte alle Bilder fest, die hochkommen, wenn du an diesen Monat denkst. Dazu gehören auch Farben, Gefühle, Gerüche, Töne, Geschmäcker und das Fühlen…

Folgende Fragen könne dir helfen und dich dabei begleiten, tiefer wahrzunehmen. Lasse den Monat tief sacken. Sprich ihn aus. Lass deine Gedanken fließen.

  • Welche Bilder steigen in dir auf, wenn du an diese Monat denkst? Was siehst du? Sind es einzelne Bilder oder Stückchen oder siehst du ein ganzes Bild vor dir oder vielleicht einen kleinen Film, der eine Szene darstellt? Sind es Bilder aus deiner Kindheit; siehst du dich in den Ferien, in der Schule, mit Freunden, mit der Familie?
  • Welche Farben tauchen auf, wenn du dir den Monat vor Augen hältst? Ist es nur eine? Sind es mehrere? Stehen sie nebeneinander oder sind sie vermischt? Gibt es vielleicht eine Hauptfarbe, die dominiert? Ergeben sich Muster daraus?
  • Oder sieht du Muster in den Farben verwoben? Oder andere Muster, die aufsteigen?
  • Was hörst du? Welche Töne, Gespräche, Geräusche verbindest du mit diesem Monat? Klingt ein Ton besonders hervor? Oder mischen sich verschiedene Töne und Klänge zu einer Symphonie?
  • Was riechst du? Gibt es einen bestimmten Geruch, der diesen Monst begleitet? Kommt er dir weit bekannt vor uns steigt aus den Tiefen deiner Erinnerungen und vielleicht aus deiner Kindheit hervor oder nimmst du ihn vielleicht noch nicht so lange wahr?
  • Was schmeckst du? Erinnerst du dich an ein Essen, an einen Geschmack, der besonders diesen Monat so köstlich machte? Welche Geschmäcker gehören bei dir zu diesem Monat dazu?
  • Was spürt dein Körper? Spürst du eine Reaktion irgendwo in deinem Körper, wenn du dir den Monat vor Augen hältst? Wo? Wie fühlt es sich an? Verbindest du eine bestimmte Körperhaltung mit diesem Monat?
  • Was fühlen deine Hände? Welche Empfindungen, Strukturen, Oberfläche; welche Haptik gehören zu diesem Monat dazu?
  • Und nicht zuletzt: was fühlst du? Welche Gefühle steigen in dir auf, wenn du all diese Bilder und Empfindungen zulässt? Sind es gute Gefühle, in denen Glück, Positives, vielleicht ein wenig Wehmut mitschwingt? Oder beunruhigen sie dich? Machen dich nervös? Warum? (Wenn dich die Gefühle beunruhigen, ist es sicher einen Blick wert, dahinterzuschauen und zu sehen, was genau dein Unterbewusstsein beunruhigend findet. Das jedoch könnte ein längerer Prozess sein, bei dem du auch nicht allein sein solltest. Vielleicht sind es kleine Teilchen, die Ängste eines Kindes z.B., die du in der Gegenwart verabschieden darfst. Auf diese Dinge sollte individuell geschaut werden und im Zweifel mit Hilfe von außen angegangen werden.)

Dein Monat -bewusst gelebt

Für jetzt darfst du beunruhigende Gefühle zur Seite stellen und auf das Positive, das du wahrgenommen hast, schauen. Sieh es noch einmal vor dir. Das ist dein Monat, das, was du mit diesem verbindest.

Indem du deine Bilder, Farben, Empfindungen usw. wahrgenommen und angeschaut hast, kannst du bewusst in diesen neuen Monat gehen. Er ist nicht nur ein weiterer Zeitabschnitt, der im Fluß der Zeit dahintreibt, sondern du gehst ganz bewusst über diese Schwelle. Das, was dich in deiner Lebenszeit geformt hat, das, was dein Inneres mit diesem Monat verbindet, das nimmst du mit hinein in die neue Zeit.

Beobachte mal in diesem Monat: taucht die Farbe, die du siehst, tatsächlich in der Gegenwart auf? Oder wurde sie inzwischen durch eine neue ergänzt und du darfst diese dazunehmen? Überlege: findest du dich in deinen Bildern wieder? Passen sie noch zu dir? Helfen sie dir, deinen Monat besser wahrzunehmen? Stimmen sie mit der Gegenwart überein?

Du hast ein Gefühl und bildlich vor Augen, wohin dich die nächsten Wochen tragen. Gerade bei uns werden die Monate durch die Jahreszeiten strukturiert und jeder Monat bringt seine ganz eigenen Veränderungen, Ergänzung, Erlebnisse und Empfindungen mit sich. Du kannst dich darauf einstellen und freuen und dir nun auch überlegen:

  • Was erwartet mich in der Gegenwart in diesem Monat?
  • Was steht an?
  • Welche Vorfreude spüre ich?
  • Und was MÖCHTE ich vielleicht erleben?

Momente und Erinnerungen planen

Du hast also durch bewusstes Hinschauen die Möglichkeit, deine Momente, die du gern erleben möchtest und entsprechend deine Erinnerungen, die du verankern möchtest, zu planen. Du möchtest einen Familiennachmittag mit den Kindern erleben? Dann plan ihn dir doch ein! Du magst eine entsprechenden Monatserinnerung, die in der Natur stattfindet? Was hindert dich, dir darüber Gedanken zu machen?

Wohin möchtest du gehen in der nächsten Zeit? Dabei geht es nicht (nur) um Ziele, die du dir für dein Arbeits- oder Privatleben steckst oder das, was du schon lang einmal erledigen wolltest. Es geht um deine Momente. Um deine Lebenszeit. Wie möchtest du sie verbringen?

Du bist nicht nur Spielball deiner Vergangenheit. Die Vergangenheit hilft uns, den Blick für die Gegenwart zu stärken.

Also, was möchtest du: erleben – fühlen – als Erinnerung abspeichern können?

Kreative Impulse

Und vielleicht hast du Lust, die Kraft der gestalterischen Kreativität für dich zu nutzen. Indem wir kreativ sind, wird das, womit wir uns beschäftigen, im Unterbewusstsein besonders eingeprägt bzw. fängt dieses an, für uns zu arbeiten. Wie also können uns die Bilder, Farben, Empfindungen, die auftauchen, bei der Wahrnehmung des Monats unterstützen?

Hier ein paar ausgewählte Ideen für kreative Impulse:

  • Fertige dir ein Masterboard für den Monat an: nimm die Eindrücke, Bilder, Farben usw. und male, klebe, schreibe auf ein Format deiner Wahl, so dass du eine Collage hast, die vieles von dem widerspiegelt, was den Monat für dich ausmacht. Oft ist es ein bestimmtes Gefühl, das dadurch transportiert wird. Es soll kein Meisterwerk sein, sondern einfach für dich das Wesentliche festhalten. Somit sacken die Empfindungen noch tiefer.
  • Du kannst auf dieselbe Art auch ein Visionboard anfertigen mit den Dingen, die du gern erleben würdest.
  • Gestalte eine Figur (Vorlage folgt), die du ganz nach deinen Monatsvorstellungen bemalst und verzierst.
  • Intuitives Malen: male drauflos. Schalte deinen Verstand aus und lass einfach zu, dass deine Finger nach bestimmten Farben greifen und bestimmte Muster malen.
  • Kreiere auf intuitive Art oder durch bewusstes Malen verschiedene Blätter. Diese kannst du zu einem Erinnerungsbuch binden, in welches im Laufe des Monats die echten, erlebten Momente kommen, die du dadurch noch einmal bewusst wahrnimmst und dabei spielerisch Erinnerungen kreierst. Auch Erinnerungen und Momente planen kannst du in einem solchen Buch. Nutzt du die Methode des Vorgestaltens der Blätter, hast du beides: das Intuitive des Unterbewussten, welches unwillkürlich hochkam und die neuen erlebten Erinnerungen, die sich verankern. Und wer weiß, vielleicht tauchen diese ja nächstes Jahr beim Begrüßen dieses Monats auch aus deinem Unterbewusstein auf…!

Übrigens: das Thema Erinnerungsbuch werde ich hier im Blog demnächst genauer aufgreifen.

Einzigartig unvergesslich -3 Gründe

Lohnt es sich also, sich mit dem neuen Monat intensiver auseinanderzusetzen?

Diese 3 Gründe können dir Antwort geben:

  • Möchtest du die Zeit bewusst wahrnehmen und auch die kleinen Zeitabschnitte in dir zum Klingen bringen?
  • Wie wäre es, Erinnerungen und Momente planen zu können und gelassener und ausgeglichener in den neuen Monat zu gehen?
  • Und stell dir vor, du hast am Ende des Monats nicht mehr das Gefühl, dieser ist einfach so an dir vorbeigeglitten, sondern hast deine Monatszeit in deinen Händen – kreativ gestaltet und einzigartig unvergesslich?

Hört sich gut an? Dann hast du allen Grund, den Monat bewusst zu begrüßen.

Willkommen hier bei Moments & memories! Denn hier gehts um das, wovon es keinen Nachschub gibt: deine Lebenszeit. Und die ist einzigartig unvergesslich.

Ich bin gespannt, was du aus deinem Monat machst…! Erzähl uns doch in den Kommentaren davon.

Sei gesegnet.

Deine

PS: Du möchtest mehr Inspirationen, Impulse und Anregungen? Dann folge mir doch auf Instagram oder komm in die Facebookgruppe Moments & memories. Ich freu mich auf dich!

Hallo Monat! – 3 Gründe, den neuen Monat bewusst zu begrüßen
Markiert in:         

2 Kommentare zu „Hallo Monat! – 3 Gründe, den neuen Monat bewusst zu begrüßen

  • 27. Januar 2023 um 13:55
    Permalink

    Liebe Friederike
    So ein schöner Impuls die Zeit bewußt wahrzunehmen und zu gestalten!

    Ich werde dieses Jahr auch noch mehr mit dem Jahreskreis und den JahresKreisFesten meine Zeit bewusst feiern – auch mit anderen Menschen.

    Klangvolle Herzensgrüße
    Von Regina

    ✨🎶💛

    Antworten
    • 28. Januar 2023 um 10:32
      Permalink

      Liebe Regina, wie schön, dass du etwas aus dem Impuls mitnehmen konntest!☺️ Ja, ich finde den Jahreskreis so wichtig. Toll, dass du ihn bewusster für dich begehen magst und auch andere Menschen dabei einbeziehst!😊 Ich wünsche dir alles Gute!

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert